München

DER 2. DEUTSCHE HOCHZEITSKONGRESS-TEIL 2 by Paul Traeger

Content & Kommunikation - die wahre Traumhochzeit

 



Disclaimer: Dieser Text ist zum Großteil auf der Fahrt von München (23.02.16) nach Erfurt, zwei Tage nach dem Kongress entstanden. Ist eigentlich nur wichtig um den Kram zeitlich einzuordnen.


Wir schwimmen durch ein Meer von Content – sau gutem Content und es wird Meer (ja der war billig  ich weiß).

Ihr glaubt mir nicht? Abonniert mal auf Facebook die Seite „My Wed“ und die "VSCO Film Users Group". Nach 2 Wochen wollt ihr genau wie ich euer Kameraequipment gegen eine große Ladung Eis tauschen mit der ihr euch dann frustriert in den nächsten Serienmarathon stürzt. Kenn ich. (Sorry ich kann ja nur für Fotografen sprechen, aber ich bin mir sicher auch alle anderen Dienstleister fühlen sich mal wie das vierhundertdrölfste untalentierte Rädchen am Branchenwagen.)

Der Kongress hat mir hingegen aufs Neue gezeigt wie mächtig die Kombination aus Content und Kommunikation sein kann.

Ich hab Menschen getroffen und kennengelernt. Klar, dazu ist so ein Kongress ja da.
Manche sogar gut genug kennengelernt um zu sagen: "Hey, du bist ein dermaßen interessanter Mensch, ich möchte mich tiefgründig mit dir austauschen, Projekte mit dir umsetzen, Ideen entwickeln und dich auf meine Empfehlungsliste toller Menschen packen."
Ok, der Kongress ist jetzt noch nicht mal zwei Tage her und man könnte meinen: „Haha Paul - du laberst hier echt süß vor dich hin (Gott, wie sehr ich mich dagegen sträuben möchte süß zu wirken) aber mal ehrlich - daraus sollen echte Projekte entstehen? Verarschen kann ich mich alleine Paule." 

Mein Handy hat mir vor 20 Sekunden (Dienstag der 23.02.2016, 11:15 Uhr) einen Kommentar angezeigt. Von einem Menschen, der auf diesem Kongress genau diesen Status in meiner „internen Kontaktliste“ errungen hat durch seine Großartigkeit. Er hat mir einen Job angeboten. Wie es dazu kam - kommt gleich.

Sorry Thorsten - ich hab das Jobangebot jetzt schriftlich.. :D

Sorry Thorsten - ich hab das Jobangebot jetzt schriftlich.. :D


Ok. Ich könnte unter Umständen dazu neigen die 146 Zeichen des Kommentars minimal überzubewerten, aber auch hier: Ihr wisst worauf ich hinaus will. Oder ne wartet.. hier kommt gerade noch ein tolles Beispiel rein: 
Mit Marco und einigen anderen Teilnehmern hab ich am Ende des ersten Kongresstages noch eine gute Stunde oder zwei in der Hotelbar gesessen und Gin Tonic geschlürft. Es entstand Context.
Daraus entstand sein Entschluss mich mal auf einen Styled Shoot einzuladen. Vielen Dank dafür an dieser Stelle Marco - Hier findet ihr den coolen Typen: http://www.ihrhochzeitsplaner.berlin/

Sorry Marco dass ich das direkt so schamlos ausgenutzt habe. Ist für nen guten Zweck! :D

Sorry Marco dass ich das direkt so schamlos ausgenutzt habe. Ist für nen guten Zweck! :D

Bitte bitte bekommt das nicht in den falschen Hals ihr Lieben: Mir geht es hier nicht darum mich zu profilieren. Wenn ihr beim Kongress wart habt ihr vielleicht mitbekommen wie unangenehm mir das Ganze auch irgendwie war. Aber es war es auch genau davon wo ich hin will. Ich würd gern diese Branche, die so vollgestopft mit genialen Charakteren ist, nach vorn bringen. Und Hochzeiten fotografieren hat echt auch was.

Heißt das guter Content is jetzt zweitrangig?

Ja. Aber einfach nur weil auf dem ersten Rang halt die persönliche Verbindung zu den Menschen aus eurem Umfeld steht. Auf "Rang Zwei" (zweitrangig.. merkste.. ne? :D) steht immer noch der Content.

Guter Content ist wichtig! Ihr könnt die interessantesten, authentischsten, genialsten und liebevollsten Menschen der Welt sein. Wenn euer Content - oder anders gesagt - euer Produkt scheiße ist, bringt euch das Gefasel von mir hier nix. Dann müsst ihr erst mal daran arbeiten.

Um bei meinem Beispiel mit dem Kongress zu bleiben: Anscheinend waren viele auf dem Kongress der Meinung, dass meine Redebeiträge vor Ort (eben auch eine Form von Content) nicht totaler Trash waren. Das hat Türen geöffnet um Beziehungen zu Menschen aufzubauen die ich sonst nie angesprochen hätte. 


Am Sonntag - als der Kongress eigentlich schon vorbei war und ich auf dem Weg nach Hause, merkte ich: "Mensch Paul die Freunde bei denen du heute pennst sind doch noch Snowboarden. Du könntest doch noch mal zurück gehen und schauen ob du was helfen kannst. Einfach so, weil du Zeit hast und in der Wohnung deiner Freunde eh direkt auf der Couch versacken würdest."
Also ging ich zurück und traf Thorsten mit seinem Team. Ich hatte mit ihm am Samstag schon ein bisschen gequatscht in einer Pause und auch vor dem Kongress schon extra das "Speed Dating" bei ihm gebucht weil er für mich einer interessantesten, mir bekannten Charaktere dort war. (Wollt ihr ihn kennenlernen? Hier entlang: http://www.blickfang-eventdesign.de)

Wir bauten also den tollen Inspirationsbereich ab - meine Hose bekam einen großen Riss (ich bin echt heilfroh dass ich einen langen Mantel hatte für den Heimweg) und es war einfach eine Freude mal hinter die Kulissen zu blicken. Aus purem Interesse. Ok - und weil es eine attraktivere Alternative war zum Gammeln auf der Couch


Wär ich nach Hause gegangen und nicht umgedreht hätte ich heute vielleicht noch eine intakte Hose aber auch ein Jobangebot weniger und was noch viel genialer ist: Der Abbau hat Thorsten und mich auf ein neues großes Projekt gebracht von dem ich aber noch nichts verraten möchte. Und was NOCH viel genialer ist: Ich hab was mit Thorsten gemacht. Thorsten is cool! 

Und die Moral von der Geschicht? Haste Content - oder nicht?

Produziert guten Content, möglichst mit Mehrwert für eure Kunden oder die Branche, in Kombination mit ehrlicher, authentischer Kommunikation und die Leute werden euer Arbeit folgen. Interagiert mit den Leuten die kommen, seid offen und interessiert - baut Beziehungen zu diesen Leuten auf und sie werden euch buchen. Oder ihr findet Freunde. Es passiert auf jeden Fall was Tolles. Ganz bestimmt. Versprochen.


euer Paule

 

Der 2. Deutsche Hochzeitskongress-TEIL 1 by Paul Traeger

TEIL 1: Ein Rucksack voller Inspiration oder warum 13,78€ halt doch irgendwie Kacke sind.

 

 

Foto: www.susannewysocki.de

Ich möchte ehrlich sein: Ich nahm am Samstagmorgen die Kongressunterlagen am Empfang entgegen und hatte trotzdem irgendwie keinen Bock. Du schaust in die Runde, kennst keine Sau und klammerst dich an die Person, mit der du reingekommen bist. Ich weiß nicht ob das nur mir so geht, aber das war schon immer so… die ersten Minuten sind einfach MEH!

Kam natürlich alles anders und nun sitz ich hier im vollen ICE (von wegen man braucht Dienstagmorgen keine Sitzplatzreservierung Jan! :D) und grüble, wie ich das zu Papier bringe, was ich erlebt habe.

Ganz vorne kommt natürlich das, was auch in den sozialen Netzwerken die letzten zwei Tage minutenweise mein Handy mit Pushnachrichten der Teilnehmergruppe überhäufte: WOW WAS FÜRN GEILES WOCHENENDE! HAMMER! Dem kann ich mich nur anschließen und das ist auch wichtig und gut, dass das gesagt wird.

Mir geht’s hier aber um etwas Anderes:  Was habt ihr konkret mitgenommen? Was hat euch so inspiriert und was wollt ihr ab jetzt anders machen? Deswegen fang ich hier einfach mal an und würd mich wie BOLLE freuen, wenn ihr mir in den Kommentaren schreibt, was eure größte Erkenntnis war.

Da ihr dem Clickbait Titel brav gefolgt seid, will ich euch natürlich auch direkt dafür belohnen und fange mit meiner wichtigsten Erkenntnis an:

1: JAB JAB JAB - RIGHT HOOK!

Wenn ihr zwei, drei Mal bei so einem Kongress aufsteht und einen vermeintlich klugen Gedanken in die Runde werft, spricht euch jeder mit einem fetten Grinsen und Vornamen an. Soweit - so geil.

Danach adden dich auch alle schön auf Facebook und laden dich direkt ein, ihre Seite zu liken. Kann man machen - hat aber einen fahlen Beigeschmack.

Warum? Weil direkt nachdem jemand sagt: "Du bist toll - sei mein(e) Freund/in" Werbung kommt.


Es ist ein wirklich banales Beispiel, aber ein super Aufhänger für das worauf ich hinaus will:

Hört auf direkt mit dem Schmetterlingsnetz auf Jagd zu gehen sondern legt lieber einen richtig tollen saftigen Blumenstrauß (fressen Schmetterlinge so was?!) aus und lasst die Leute doch von alleine "anbeißen“.

Ein anderes Beispiel: Ein(e) Trauredner(in) fragt euch ob ihr Bilder für ihn/sie habt, damit sie tollen Content posten kann.

Jetzt habt ihr zwei Optionen: Geld verlangen und 13,78€ einstreichen (ja ok, ich wollt mit der Summe witzig sein und es war ein super Clickbait Titel) oder ihr sagt: „Klar - nimm 2 Bilder mehr und sag Bescheid, wenn du mal wieder was brauchst!"

Was denkt ihr bringt mehr? 13,78€ (brutto versteht sich) oder ein Dienstleister der ultrahappy ist, sich auf die Produktion von gutem Content konzentrieren kann um beim nächsten Blogpost wieder an dich zu denken. Und weil du ihr zwei Bilder extra geschickt hast, von denen du gedacht hast, dass sie auch noch gut passen - denkt sie auch zuerst an dich und nicht an einen der 57 anderen Fotografenkolleg/innen in ihrer Timeline.

So schafft ihr es, dass Kollegen auch im richtigen Moment mal an euch denken - nämlich dann, wenn es um diese unglaublich wahnsinnige Hochzeit geht, mit Elefanten, Safari und von der Decke hängenden Blumen. Ja genau - eine dieser Hochzeiten, wo wir alle reihenweise unsere Kinnladen vom Boden gesammelt haben auf dem Kongress. Vielleicht auch nur bei der Vintage-Hochzeit im Dörfchen um die Ecke, aber auf der ist dann garantiert dieser Nigerianische König von (dem wir auch alle Emails bekommen)… ach ihr wisst worauf ich hinaus will...

Hört auf direkt nach irgendwas zu fragen nachdem ihr jemanden kennengelernt habt, sondern liefert den Leuten mit denen ihr zusammenarbeiten wollt erstmal echten(!) Mehrwert. Wieder und wieder… bis ihr irgendwann mal was braucht oder sie von allein auf euch zukommen weil ihr einfach die geilsten seid.

Das hat Spaß gemacht - ich glaub ich schreib jetzt öfter mal.


euer Paule



P.S.: "JAB JAB JAB - RIGHT HOOK" ist ein Buch von Gary Vaynerchuck in dem dieses Prinzip ausführlich erläutert wird. Absolute Leseempfehlung! - hier gibts das Ding: http://d.pr/111Lt (Amazon Affiliate Link - vielen Dank!)

Foto: http://www.christophgorke.de/